Spaß, Komfort und einen Hauch Magie liefern alle Drei der oben genannten Produkte. Mir aber ging es in diesem Falle um einen anderen Aspekt. Als großer Fan von SmartHome Produkten ist es mir, zu Beginn des Aufkommens der intelligenten Lautsprecher, säuerlich aufgestoßen, dass es mit der „Smartness“ dieser Geräte nicht wirklich weit her zu sein schien. Wecker, Witze und Wetter sind zwar nützliche und unterhaltsame Funktionen aber, nach der ersten Euphorie, fehlte mir der SmartHome-Magic-Moment. Der Moment einer gewissen Selbstzufriedenheit, in dem man nicht nur glücklich über sein neuestes Gimmick ist, sondern der chuzpehafte Blick auf (selbst ermöglichte) Einsparungen, zeitlich wie monetär, zusätzlich ein wohliges Gefühl den Rücken entlang sendet. Natürlich Alles bei überschaubarem gedanklichen, bzw. zeitlichen Aufwand für mich selbst.

Warm auf Zuruf

Lange Rede, folgender Sinn: Mit der Nutzung von smarten Heizungssystemen in Kombination mit einer Sprachassistenz, stellt sich das eben beschriebene Gefühl mit hundertprozentiger Sicherheit ein! Wieso eine Investition in eine smarte Heizung Sinn macht, erkennt man schnell, wenn man sich die Vorteile vor Augen führt.

  • Eine Energieersparnis über das Jahr bis zu 30%
  • Selbst konfigurierbare Zeitschaltpläne
  • Volle Kontrolle über den eigenen Energieverbrauch durch jederzeitige Verfügbarkeit der Daten in den jeweiligen Anbieter Apps
  • Smarte Heizsysteme bilden meist die Basis eines vollständigen SmartHome und können beispielsweise mit Lampen und Musiksystemen erweitert werden

Die Vorteile und Möglichkeiten der meisten intelligenten Lautsprecher kämen noch hinzu.

  • Auf Zuruf werden deine Lieblingslieder über Spotify abgespielt
  • Die Assistenten haben alle verschiedene kleine Gimmicks um für Unterhaltung zu sorgen
  • Die Lautsprecher können bei vielem SmartHome Systemen genutzt werden um Befehle einzugeben. Lampen dimmen, Musik abspielen und Steckdosen an oder aus stellen, sind nur einige der zahlreichen Einsatzmöglichkeiten

Hier geht es zum Tink Fun-Test

Da das Angebot täglich größer wird, für smarte Heizungssysteme, wie auch für intelligente Lautsprecher, ist es mittlerweile gar nicht so einfach, mal eben schnell eine Wahl zu treffen. Grundsätzlich hilft es, einige Faustregeln beim Kauf zu berücksichtigen.

Welches System passt zu mir?

Plant man ein smartes Heizungssystem in Kombination mit einem intelligenten Lautsprecher, hilft es sich über folgendes vorher Gedanken zu machen:

  • Wie möchtest du dein SmartHome System einrichten?
    • Möchte man erstmal Testen, wie Smart Home in Kombination mit Heiztechnik funktioniert und plant in der Zukunft nach und nach sein System mit Produkten verschiedener Hersteller auszubauen, ist es ratsam einen intelligenten Lautsprecher anzuschaffen, der mit den beiden gängigsten Betriebssystemen, Android und IOs zurecht kommt.
    • Manche Hersteller verpflichten sich exklusiv einem der Beiden und wenig ärgert mehr als, beispielsweise, ein zusätzliches Thermostat zu kaufen, um dann Zuhause zu merken, dass es nicht mit der vorhandenen Hardware kompatibel ist oder Mitbewohner mit ihren Smartphones anderer Marken keinen Zugriff darauf haben.
    • Plant man den Kauf eines kompletten Startersets für smarte Heizungstechnik, sollte im Vorhinein geklärt werden, ob der designierte Lautsprecher überhaupt in der Lage ist mit der Heiztechnik zu kommunizieren
  • Vorher herausfinden, was für ein Heizungssystem im eigenen Haushalt vorliegt
    • Nicht jeder Hersteller bietet Lösungen für bspw. Heizkörperthermostate und parallel Zentralheizungen
  • Vorher herausfinden, welche der Hersteller die Steuerung über Sprachassistenten ermöglicht und welcher nicht
    • Grade Fußbodenheizungen, die per Sprachbefehl gesteuert werden sollen sind, bisher, nur bei wenigen Herstellern zu bekommen
  • Grundsätzlich gilt:
    • Insellösungen (Kombination von Produkten verschiedener Hersteller) sind zwar günstiger, birgen aber das Risiko von späteren Kompatibilitätsproblemen mit bestehender Hardware

Würde man mich fragen:

Smarte Heizsysteme bieten mittlerweile einige Hersteller an. Nach eingehender Betrachtung sind für mich die Systeme der Hersteller Tado°, Homematic, Innogy und Netatmo am attraktivsten. Warum ist leicht beantwortet.
Alle vier Systeme sind ausgereift und schon verhältnismäßig lange auf dem Markt, werden regelmäßig überarbeitet und die Software laufend weiter entwickelt. Alle vier Systeme bieten neben den Heizkomponenten, eine Fülle an Möglichkeiten das eigene Smart Home weiter auszubauen. Bewegungsmelder, smarte Steckdosen oder smarte Lampen finden sich meist bei jedem der genannten Hersteller.

Meine Wahl
Die verschiedenen Vorteile der jeweiligen Lautsprecherassistenten sind in unserem Test nochmal einsehbar, meine persönliche Wahl wäre die Kombination von Amazon Echo und den smarten Heizungslösungen der Firma Tado°.

Der Amazon Echo ist in verschiedenen Versionen erhältlich aber um auf Dauer flexibel bei SmartHome Anschaffungen zu sein, entscheide ich mich für die Echo Plus Version. Diese verfügt nicht nur über satten Sound, sondern ist zusätzlich mit der ZigBee-Standard Funktechnik ausgerüstet, die es ermöglicht SmartHome-Produkte auch via Funk anzusteuern und nicht ausschließlich über Bluetooth und W-Lan. Darüber Hinaus können alle Echos mit Android und IOs gleich gut umgehen, Kompatibilitätsprobleme mit SmartHome Herstellern sind nicht zu erwarten und die Amazon exklusive „Skill“-Technologie ist noch eine aufregende Kirsche zusätzlich, oben auf der SmartHomeTorte.

Die „Skills“ beschreiben die Fähigkeiten von Alexa, wie bspw. „Alexa ich brauche Nestwärme“, richtig eingestellt, dafür sorgt, dass die Heizungen anfangen zu brummen und dem kommenden Winter die Zähne gestumpft werden. Es kommen nahezu täglich neue „Skills“ dazu, Bestehende werden von den Entwicklern verschiedenster Hersteller aktuell gehalten und verbessert.

Natürlich kämen auch der Google Home oder der Apple Homepod infrage, von den zich anderen verfügbaren Modellen verschiedenster Produzenten mal ganz zu schweigen aber bei den genannten Beiden ist das Angebot schlicht, bisher zumindest, nicht so attraktiv, wie beim Echo.

Apples HomePod überzeugt zwar in unserem kleinen Spaßtest mit besten Reaktionszeiten und wunderbarem Sound allerdings nutze ich Apple Produkte persönlich nur sehr wenig und gleichzeitig missfällt mir die Apple eigene Bindung der Geräte an das AppleHomekit System. Hier können sich Hersteller von Apple lizenzieren lassen um ihre Produkte kompatibel mit IOs zu machen, was die Bandbreite an kompatiblen Herstellern einschränkt. Das teuerste Produkt ist es obendrauf.

Der Google Home überzeugt mich grundsätzlich auch. Allerdings ist hier die Kompatibilität mit Apple HomeKit Produkten eingeschränkt und die Befehle für den Google Home, hier „Szenen“ genannt, sind nicht ganz so intuitiv erfassbar und komplizierter einzurichten als die “Skills” bei Alexa.

Aus ähnlichen Gründen, die mich zum Echo tendieren lassen, favorisiere ich die Produkte von Tado°. Mit beiden Betriebssystemen kompatibel (zusätzlich auch Microsoft), decken sie mit ihrer Produktpalette schlicht am besten die ganze Bandbreite an Heizungskomponenten ab. Vor Allem, wenn es geplant ist, die Heizsysteme über einen Sprachassistenten zu bedienen. Die Anbindung an Sprachassistenz ist bei Tado°, unter dem Strich und nüchtern betrachtet, schlicht am einfachsten und intuitivsten. Fußboden- wie auch Zentralheizungen per Sprachbefehl zu bedienen ist aktuell fast nur mit Tado möglich.

Das ist doch alles erst der Anfang

In der Zukunft warten sicher noch einige überraschende Neuerungen im Smart Home Bereich. Sprachassistenten werden immer schlauer, Mikrofone und Spracherkennung immer fehlerloser und die Funktionen werden stetig mehr. Der Sprachassistent „Bixby“, den Samsung auf der vergangenen IFA vorgestellt hat, erkennt z.B. mit seiner Kamera Produkte, wie Schuhe, Uhren oder Kleidung und veranlasst eine automatische Suche im Internet mit den besten Shopping Empfehlungen. Als Sightseeing Begleiter via augmented Reality ist er auch noch einsetzbar. Ob Bei Heizungssystemen, Kühlschränken, Autos oder Waschmaschinen, Sprachassistenten werden uns voraussichtlich überall begegnen und noch viel stärker unseren Alltag beeinflussen. Ich freue mich darauf. Fühlt sich eben immer noch ein wenig an, wie Magie.