2025 wird als das Jahr in die Geschichtsbücher eingehen, in dem das Versprechen endlich eingelöst wurde. Jahrelang hörten wir: „Bald spricht alles miteinander.“ Dieses Jahr ist es passiert. Aber es geschah nicht auf einmal. Es war ein Jahr voller Höhen und Tiefen, Insolvenzen und Neustarts, und von Technologie, die unsichtbar wurde. Schnapp Dir noch einen Krapfen, denn wir gehen Monat für Monat durch das Jahr.
Q1 (Januar – März): Die CES-Startschüsse & KI in der Küche
Das Jahr begann traditionell in Las Vegas während der CES 2025. Wo sich frühere Jahre um „Schau, ich habe eine App“ drehten, ging es im ersten Quartal um physische Innovation und visuelle KI.
Die modulare Revolution: SwitchBot K20+ Pro
Im Januar überraschte SwitchBot alle mit dem K20+ Pro. Das war nicht einfach nur ein Staubsauger, sondern eine universelle mobile Plattform.
- Das Konzept: Warum solltest Du in jedem Raum einen Luftreiniger oder Luftbefeuchter aufstellen? Der K20+ Pro ist eine Basisstation, auf die Du verschiedene Module klicken kannst. Er fährt ins Schlafzimmer, um die Luft zu befeuchten, und danach in die Küche zur Überwachung. Der Roboter wurde zum „Utility Butler“.
Küchen-Tech: Räuchern drinnen & Kochen mit Augen
Zwei bemerkenswerte Markteinführungen definierten die smarte Küche im ersten Quartal:
- GE Profile Smart Indoor Smoker: Der Grill war immer etwas für draußen. GE brachte ein Gerät mit „Active Smoke Filtration“ (Katalysator-Technologie) auf den Markt, mit dem Du in Deiner Küche echte Holzchips verwenden kannst, ohne dass der Rauchmelder losgeht.
- Samsung Bespoke AI Oven: Samsung machte Kameras in Backöfen nützlich. Nicht für Videos, sondern für Anbrenn-Erkennung. Die KI analysiert die Pixel Deines Käses oder Deiner Lasagne. Droht es anzubrennen? Dann greift der Ofen selbst ein.
Q2 (April – Juni): Der Infrastruktur-Sommer
Im Frühjahr wurde das Fundament gelegt. Der Fokus verschob sich von einzelnen Gadgets auf das Netzwerk, das alles am Laufen hält.
Der Durchbruch von Wi-Fi 7
Gegen April/Mai wurde Wi-Fi 7 (802.11be) zum neuen Standard. Das wichtigste Feature? MLO (Multi-Link Operation), wodurch Geräte gleichzeitig über 2,4, 5 und 6 GHz verbunden bleiben.
- Der Kampf: Es entstand eine Zweiteilung. An der Spitze der eero Max 7 (mit doppelten 10-Gb-Ports und TrueMesh) für den Pro-User. Am unteren Ende öffnete TP-Link den Markt mit dem Deco BE25, der Wi-Fi 7 für die Masse erschwinglich machte (<300 €).
Energie wird Business: Samsung SmartThings Pro
Samsung brachte im zweiten Quartal SmartThings Pro auf den Markt, ein Dashboard für Immobilienverwalter. Damit wurde der AI Energy Mode zum Standard: Kühlschränke und Waschmaschinen, die ihre Zyklen automatisch an die Energietarife anpassen. Dies war der Vorbote dessen, was später im Jahr über Matter standardisiert werden sollte.
Q3 (Juli – September): IFA & die Herbst-Highlights
Nach einem ruhigen Sommer brach in Berlin während der IFA 2025 das Gewitter los. Hier sahen wir die größten Hardware-Sprünge des Jahres.
Der kletternde Roboter: eufy Marswalker
Der absolute Höhepunkt der IFA war die Enthüllung des eufy Marswalker.
- Die Innovation: Jahrelang war die Treppe der Feind des Saugroboters. Der Marswalker verwendet eine „Smart Crawler Platform“ mit vier ausfahrbaren Beinen. Er erkennt Stufen mit 3D-ToF-Sensoren und hebt sich Stufe für Stufe nach oben. Endlich ein Roboter für das ganze Haus.
Signify schlägt zurück: Hue Bridge Pro
Im September brachte Philips Hue endlich die Bridge Pro auf den Markt.
- Die Specs: Platz für 150 Lampen (das Tageslimit von 50!) und ein 5-mal schnellerer Prozessor.
- MotionAware: Das Killer-Feature. Die Bridge nutzt die Zigbee-Signale zwischen Lampen, um Bewegung zu erkennen. Du brauchst keine separaten Sensoren mehr; die Störung des Signals durch Deinen Körper reicht aus, um das Licht einzuschalten.
Home Assistant: The Year of Voice
Die Bastler feierten im September. Home Assistant integrierte lokale LLMs (wie Llama 3). Damit konntest Du mit Deinem Haus sprechen und komplexe Fragen stellen („Wie viel Strom habe ich letzte Woche verbraucht?“), ohne dass diese Daten jemals Dein Zuhause verließen.
Q4 (Oktober – Dezember): Die Reifephase
Das Jahr endete mit den wichtigsten technischen Updates und Verschiebungen in der Geschäftslandschaft.
Matter 1.5: Die Vollendung (November)
Im November bekamen wir das Update, auf das wir zwei Jahre gewartet hatten. Matter 1.5 schloss die Lücken:
- Kameras (WebRTC): Endlich Unterstützung für Live-Video und Audio über Matter. Inklusive Pan/Tilt/Zoom-Funktionen und lokaler Speicherung auf Deinem eigenen NAS.
- Energie: Die Einführung des „Electrical Energy Tariff“. Geräte können jetzt den Energiepreis Deines Energieversorgers abonnieren und darauf reagieren.
- Komplexität: Unterstützung für Schiebetüren, Tore und Bodensensoren.
Zigbee 4.0 & „Suzi“
Nahezu zeitgleich kam Zigbee 4.0. Die große Neuerung war die Sub-GHz-Unterstützung (800/900 MHz), Marketingname: „Suzi“. Dieses Signal geht direkt durch Beton und Keller hindurch, ideal für den europäischen Wohnungsmarkt. Ebenfalls neu: Zigbee Direct, womit Dein Smartphone direkt über Bluetooth Low Energy mit einem Sensor für die Einrichtung kommunizieren kann.
Der KI-Assistenten-Krieg
Im vierten Quartal veränderte sich die Landschaft der Sprachassistenten endgültig.
- Amazon Alexa+: Die Einführung der kostenpflichtigen Version (19,99 $/Monat) von Alexa. Proaktiv, kontextbewusst („Kaufe Waschmittel, wenn der Preis sinkt“) und zusammen mit dem gigantischen Echo Show 21 gestartet.
- Google Gemini for Home: Google ersetzt in den USA bereits den alten Assistant. Hierzulande startet der Umstieg im Frühjahr. Mit „Generative Descriptions“ erhältst Du dann Benachrichtigungen wie „Der Hund gräbt im Garten“ statt „Bewegung erkannt“.
Dezember: iRobots neues Kapitel
Wir schlossen das Jahr mit schockierenden Nachrichten am 17. Dezember ab: iRobot (Roomba) beantragte Insolvenz nach Chapter 11.
- Die Wendung: Kein Ende, sondern ein Neustart. Der Produktionspartner PICEA Robotics übernimmt das Geschäft. Apps, Server und Garantien laufen einfach weiter, wodurch uns ein Neato-ähnliches Drama erspart blieb.
Fazit: Die Bilanz von 2025
Wenn wir auf 2025 zurückblicken, sehen wir ein Jahr, in dem die Kinderschuhe ausgezogen wurden. Wir haben jetzt Matter 1.5 für eine universelle Sprache. Wir haben Wi-Fi 7 für die Autobahn im Haus. Wir haben Generative KI (Gemini/Alexa+), die uns versteht. Und wir haben Roboter, die Treppen klettern.
Das Fundament steht. 2026 wird das Jahr, in dem wir aufhören zu konfigurieren und anfangen zu genießen. Ambient Intelligence – Technologie, die da ist, ohne dass Du sie siehst – ist der nächste Schritt.
Im Namen des gesamten Teams von tink: Ein fantastisches und smartes 2026!


