Was bedeutet IP-Schutzart?
Damit Deine smarten Geräte (und Geräte im allgemeinen) keine Schäden durch Witterung, Wettereinflüsse oder sonstige Umstände nehmen, werden sie immer robuster und sicherer hergestellt. Um dabei eine klare Einordnung der Schutzart bieten zu können, kennzeichnet die IP-Schutzart, inwieweit ein Gerät gegen welche Einflüsse geschützt ist. Die Kennzeichnung erfolgt dabei immer nach demselben Prinzip und wird durch eine zweistellige Kennziffer betitelt. Der Code folgt dem Schema IPXY:
Die erste Kennziffer (X) gibt die Schutzart gegen Berührung und das Eindringen von Fremdkörpern an.
0 – kein Schutz
1 – Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 50 mm / Zugang mit dem Handrücken
2 – Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 12,5 mm / Zugang mit einem Finger
3 – Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 2,5 mm / Zugang mit einem Werkzeug
4 – Geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 1,0 mm / Zugang mit einem Draht
5 – Geschützt gegen Staub in schädigender Menge / vollständiger Schutz gegen Berührung
6 – staubdicht
Die zweite Kennziffer (Y) gibt Auskunft über den Wasserschutz.
0 – kein Schutz
1 – Schutz gegen Tropfwasser
2 – Schutz gegen fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist
3 – Schutz gegen fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
4 – Schutz gegen allseitiges Spritzwasser
5 – Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel
6 – Schutz gegen starkes Strahlwasser
7 – Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen bis 1 Meter Wassertiefe
8 – Schutz gegen dauerndes Untertauchen bis 1 Meter Wassertiefe
Nehmen wir als Beispiel den Sonos Roam 2. Der Bluetooth-Lautsprecher hat die Schutzart IP67, ist also komplett staubdicht und geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen.

Was ist der Unterschied zwischen IP-Schutzarten und Schutzklassen
IP-Schutzart und Schutzklasse sind zwei verschiedene Begriffe, die häufig verwechselt oder synonym verwendet werden. Diese Unterscheidung ist jedoch wichtig: Die Schutzart bezeichnet den mechanischen Schutz des Gerätegehäuses vor eindringenden Fremdkörpern (etwa Werkzeuge oder Finger) sowie vor Wasser. Die Schutzklasse hingegen bezieht sich auf elektrische Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor gefährlichen Berührungsspannungen. Es gibt drei Schutzklassen: Klasse I umfasst Geräte mit Schutzleiteranschluss, Klasse II bezeichnet Geräte mit verstärkter Isolierung und Klasse III steht für Geräte, die mit Schutzkleinspannung betrieben werden.
IP-Schutzarten und wie Du sie erkennst
Die Erstziffer im IP-Code kennzeichnet, in welchem Maße ein Gerät vor Berührungen (etwa durch menschliche Hände) und vor festen Fremdkörpern wie Staub, Kieselsteinen oder Drahtteilen abgeschirmt ist. Höhere Werte bedeuten dabei einen verstärkten Schutz:
Die Zweitziffer der IP-Klassifizierung definiert die Widerstandsfähigkeit gegen Nässe und Wassereinwirkung. Dabei steht eine höhere Ziffer für einen verbesserten Schutz:
Schutzklassen erklärt
Die Klassifizierung in Schutzklassen zeigt das potenzielle Gefährdungsniveau elektrischer Geräte auf. In Deutschland werden drei Schutzklassen unterschieden, die durch spezielle Kennzeichen symbolisiert werden. Diese Schutzklassen für sämtliche elektrische Betriebsmittel sind in den Normen EN 61140 beziehungsweise VDE 0140-1 definiert. Die entsprechenden Symboldarstellungen sind in der IEC 60417 festgehalten.
Schutzklasse 0
Elektrogeräte der Schutzklasse 0 besitzen ausschließlich eine Grundisolierung. Da keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen vorhanden sind, muss die Sicherheit durch die Installationsumgebung sichergestellt werden. In Deutschland sind Geräte dieser Schutzklasse nicht erlaubt.
Schutzklasse 1
Schutzleiteranschluss: Bei Geräten der Schutzklasse I werden sämtliche elektrisch leitenden Gehäusebereiche über einen Schutzleiter geerdet. Mobile Elektrogeräte verfügen über Steckverbindungen mit Schutzkontakt. Tritt ein Isolationsfehler auf, bei dem ein spannungsführender Leiter das geerdete Gehäuse berührt, entsteht ein Kurzschluss zum Schutzleiter. Dadurch löst der Leitungsschutzschalter aus und trennt das Gerät vom Netz.
Beispiele: Waschmaschinen, Kaffeevollautomaten
Schutzklasse 2
Verstärkte Isolierung Elektrogeräte der Schutzklasse II sind durch eine doppelte oder verstärkte Isolierung vor gefährlichen Berührungsströmen geschützt. Sämtliche leitfähigen Bauteile müssen durch eine zusätzliche Isolierschicht von spannungsführenden Elementen getrennt sein. Diese Geräte benötigen keinen Schutzleiteranschluss und werden üblicherweise mit zweipoligen Steckern (Eurostecker) ausgestattet.
Beispiele: Föhne, elektrische Zahnbürste, Fernseher
Schutzklasse 3
Kleinspannungsbetrieb Elektrogeräte der Schutzklasse III arbeiten ausschließlich mit Sicherheits- oder Schutzkleinspannung (SELV/PELV). Der Anschluss ist nur an SELV- (Safety Extra Low Voltage) oder PELV-Quellen (Protective Extra Low Voltage) zulässig. Die Spannungsgrenzwerte betragen maximal 50V bei Wechselspannung und 120V bei Gleichspannung. Geeignete Spannungsquellen sind Akkumulatoren, Batterien oder Sicherheitstransformatoren.
Beispiele: Netzteile, Laptop-Ladegeräte