Bosch startet ein kostenpflichtiges Abo-Modell, IKEA bringt Matter-Hardware in die Stores, Homey veröffentlicht eine günstigere Zentrale und Amazon erweitert Alexa auf Fire TV. Diese vier Entwicklungen zeigen, wohin sich der Smart Home-Markt aktuell bewegt.
Bosch Smart Home führt kostenpflichtiges Home+ Abo ein
Bosch Smart Home bietet ab sofort ein neues Abo-Modell namens Home+ für 4,99 Euro pro Monat an. Der Fokus liegt auf der Verwaltung mehrerer Standorte: Wer das Upgrade bucht, kann bis zu drei Smart Home-Systeme zentral in einer App steuern. Das eignet sich besonders für Zweitwohnungen, Ferienwohnungen oder die Unterstützung von Angehörigen.
Zusätzlich erweitert Bosch die Funktionen der Eyes Innenkamera II. Die Kamera erkennt durch Audioanalyse jetzt Glasbruch und das Signal herkömmlicher Rauchwarnmelder. Der Cloud-Speicher wurde ebenfalls ausgebaut: Bis zu 400 Clips lassen sich für 30 Tage speichern. Die Clip-Länge ist flexibel zwischen 15 und 60 Sekunden einstellbar, außerdem können 25 Aufnahmen dauerhaft als Favoriten markiert werden.
Das Abo steht derzeit nur für iOS-Nutzer zur Verfügung. Die Android-Version soll im ersten Quartal 2026 folgen. Das Modell zeigt den Trend zu servicebasierten Geschäftsmodellen im Smart Home-Bereich.
- Präzise Personenerkennung
- Kompatibel mit Amazon Alexa
- Sehr gutes Nachtsichtbild
- Privatsphären-Modus
- Interaktive Gegensprechfunktion
IKEA: Neue Matter-Hardware startet in Deutschland
IKEA bringt neue Smart Home-Produkte mit Matter-Unterstützung in die deutschen Filialen. Bereits verfügbar sind die Fernbedienung BILRESA mit Scroll-Rad, der Temperatur- und Feuchtigkeitssensor TIMMERFLOTTE sowie die smarte E27-Glühbirne KAJPLATS.
Die ersten Nutzer berichten allerdings von Startschwierigkeiten: Das direkte Anlernen an den IKEA Dirigera-Hub funktioniert nicht immer reibungslos. Über Apple Home gelingt die Einbindung der Geräte hingegen problemlos. Auch die Verwendung mehrerer Controller über Thread zeigt noch einige Kinderkrankheiten.
Interessant ist die Kombination der neuen BILRESA-Fernbedienung mit anderen Matter-Geräten: Mit einer Philips Hue-Lampe, die via Matter an Dirigera angebunden ist, arbeitet das Scroll-Rad einwandfrei. Das könnte langfristig eine günstigere Alternative zu Hue-Fernbedienungen werden.
Der TIMMERFLOTTE-Sensor zeigt Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht dauerhaft an. Ein Knopfdruck ist nötig, um die aktuellen Werte abzulesen. Alternativ lassen sich die Daten natürlich auch in der App einsehen. Die Verfügbarkeit der Produkte variiert regional stark. Über 50 Filialen bundesweit haben die neuen Produkte bereits im Sortiment.
Homey Pro mini: Kompakte Smart Home-Zentrale für 249 Euro
Mit dem Homey Pro mini erweitert Athom sein Portfolio nach unten. Die kompakte Smart Home-Zentrale kostet 249 Euro und bietet damit eine günstigere Alternative zum großen Homey Pro (399 Euro).
Der Homey Pro mini konzentriert sich auf moderne Funkstandards: Zigbee und Thread sind verbaut, wodurch das Gerät als Thread Border Router fungiert. Auch Matter wird unterstützt. Legacy-Standards wie Z-Wave, 433 MHz oder Infrarot fehlen jedoch. Wer diese benötigt, muss zur Homey Bridge greifen und diese mit dem Pro mini kombinieren.
Die technischen Daten im Überblick: Der Mini nutzt einen 1,5 GHz ARMv8 Quad-Core-Prozessor (identisch zum großen Pro), verfügt über 1 GB RAM und 8 GB eMMC-Speicher. Eine wichtige Einschränkung: Wi-Fi ist nicht an Bord. Der Mini benötigt eine Ethernet-Verbindung per Kabel.
Die bekannten Homey-Funktionen wie Flows und Dashboards stehen auch beim Mini zur Verfügung. Die Verarbeitung erfolgt grundsätzlich lokal, eine Cloud-Anbindung gibt es optional für Fernzugriff und Backups. Der Homey Pro mini ist ab sofort in Deutschland erhältlich.
Alexa+ auf Fire TV: Szenensuche bei Prime Video
Amazon verteilt in den USA eine neue Funktion für Alexa+ auf Fire TV. Nutzer können per Sprachbefehl direkt zu spezifischen Momenten in Filmen springen. Der Assistent versteht natürliche Sprache, sodass Beschreibungen einer Szene, Zitate oder Handlungen ausreichen. Der Filmtitel muss nicht zwingend genannt werden.
Die Technologie kombiniert visuelles Verständnis mit der Analyse von Untertiteln über die X-Ray-Funktion von Prime Video. Im Hintergrund setzt Amazon auf Amazon Bedrock mit großen Sprachmodellen wie Amazon Nova und Anthropic Claude.
Bislang wurden zehntausende Szenen aus tausenden Filmen indexiert, inklusive Kauf- und Leihtitel. Eine Ausweitung auf Serien ist geplant. In Deutschland steht die Funktion noch nicht zur Verfügung, da sich Alexa+ hier noch in der Beta-Phase befindet.
Fazit: KI und Matter auf dem Vormarsch
Die aktuellen Entwicklungen zeigen verschiedene Trends: Bosch testet Abo-Modelle für Zusatzfunktionen, IKEA setzt konsequent auf Matter und Thread, Homey bietet mit dem Mini eine günstigere Einstiegsoption und Amazon baut KI-Funktionen in Alexa aus.
Für Dich als Smart Home-Nutzer bedeutet das mehr Auswahl, aber auch komplexere Entscheidungen. Matter etabliert sich zunehmend als Standard, was die Kompatibilität zwischen verschiedenen Systemen verbessert. Gleichzeitig zeigen die Beispiele, dass neue Technologien nicht immer sofort reibungslos funktionieren.








