Er ist uns allen ein wohlbekanntes Gräuel: dieser eine Ort in der Wohnung oder im Haus, an dem sich das WLAN-Signal mit einem knappen ‘Adieu!’ verabschiedet. Bei manchen ist es das Bad, und in ungünstigeren Fällen ist es das eigene Arbeitszimmer, das zur toten Zone wird. Die Frustration darüber teilen wir wahrscheinlich alle, aber womit schaffen wir dem Problem Abhilfe? 

Ein Mesh Netzwerk bietet hier eine schnelle und simple Lösung. Im Gegensatz zu einem WLAN-Router mit einem einzigen Access Point existieren in einem vermaschten Netzwerk zahlreiche Knotenpunkte. So schafft jeder Einzelne von ihnen einen direkten Zugang zum heimischen Netzwerk. Zwischen diesen Knotenpunkten herrscht permanente Kommunikation, um einen möglichst effizienten Datenaustausch sowohl zwischen den Access Points als auch zum ursprünglichen Router zu gewährleisten. Damit sind alle Knotenpunkte gleichsam Empfänger und Sender.

Abhängig von der Netzwerkauslastung kann ein Frequenzwechsel von 2.4 und 5 Gigahertz erfolgen, oder eine Umschaltung auf einen anderen Zugangspunkt. Sollte es einmal zum Ausfall eines Knotenpunkts (und damit Netzwerkzugangs) kommen, erfolgt automatisch eine Umleitung des Signals über verfügbare, intakte Mesh-Knoten. Somit wird einem kompletten Shutdown des gesamten Mesh Systems entgangen. 

Wir sehen: Diese Netzwerkstruktur überzeugt durch ihre hohe Dynamik und stabile WLAN-Abdeckung in unseren vier Wänden. 

Die Verknüpfung einzelner Access Points wird im Mesh Netzwerk per WLAN Funk bewerkstelligt und nicht wie sonst üblich über LAN Kabel. Besonders für jene von uns, die eine schwere Allergie gegen Kabelsalate haben, bietet das Mesh Netzwerk eine große Erleichterung im Alltag. Die Netzwerkdynamik eines Mesh Systems ermöglicht darüber hinaus eine sich selbst optimierende, automatische Anpassung an fluktuierende Umweltbedingungen.

Erwähnenswert ist ebenfalls, dass wir als Nutzer des Netzwerks trotz zahlreicher Zugangspunkte stets nur einen einzigen Netzwerknamen – also den SSID – sehen, und das unabhängig davon, ob wir uns von einem Tablet vom Bett aus, vom stationären Rechner am Schreibtisch oder vom Smartphone auf dem Balkon mit dem Mesh System verbinden wollen.  

WLAN Repeater vs. Access Point im Mesh Netzwerk: die Differenzen

Ein prägnanter Unterschied liegt in der Konstruktion des Datennetzes. Haben wir einen ganz normalen WLAN Router bei uns Zuhause, wird er entsprechend seiner Reichweite Daten senden und empfangen. Diese Reichweite kommt nach der ersten Ecke oder auf der zweiten Etage im Haus allerdings recht zügig an ihre Grenzen, und es manifestieren sich die ersten Defizite bei der Sendeleistung. Dies wäre nun der Punkt, an dem wir den Entschluss fassen: ‘Ein WLAN-Repeater muss her!’ Ein solches Gerät platzieren wir am Radius unseres Routers und dehnen dessen Reichweite damit aus. Wo liegt jetzt also das Problem?

Mesh Netzwerke sind schneller

Für alle ein- und ausgehenden Signale wird bei WLAN Repeatern exakt derselbe Kanal verwendet. So wird die Übertragungsgeschwindigkeit bei einem einzigen Repeater schon halbiert und unsere Netzwerkgeschwindigkeit wird dementsprechend verlangsamt. Mesh Netzwerke dagegen kommunizieren auf drei Funkfrequenzbändern (kurz: Tri-Band), wobei sich der interne Austausch auf einem eigenen Frequenzband vollzieht und sowohl 2.4 als auch 5 Gigahertz vom Endgerät-Besitzer genutzt werden können. Einbrüche sind minimal. 

Wie bereits erwähnt, erhalten alle Access Points innerhalb eines Mesh Netzwerks dieselbe Kennung; den SSID. Das ist bei Repeatern nicht der Fall: jeder Einzelne erhält einen eigenen Netzwerknamen und wir kreieren so mehrere Hotspots innerhalb der Wohnung. Die Repeater sind im Gegensatz zu Access Points nicht smart genug, uns mit dem Zugangspunkt mit der stärksten Leistung zu verbinden. Haben wir nun aber ein Mesh Netzwerk aus, sagen wir, 3 Knotenpunkten, könnten wir schon eine Fläche von mehreren hundert Quadratmetern abdecken, Außenbereiche eingeschlossen. 

Wege ins vermaschte Netzwerk: Google Wifi & AVM FRITZ!Box

Eine stromsparende und vergleichsweise günstige Variante, und alle obigen Vorteile eines Mesh Netzwerks stecken mit drin. Die Konfiguration ist schnell erledigt und das vermaschte System ruck-zuck intakt. Mit Google Wifi können wir übrigens auch Philips Hue Lampen bedienen (hurra!). Wirf hier noch einen genaueren Blick auf die Google Wifi Geräte.

AVM hat die FRITZ!Box mesh-funktionsfähig gemacht: mit einem kostenlosen Firmware Update namens FritzOS 6.90 lassen sich auch ältere Modelle automatisch zur Mesh-Station umfunktionieren. Hier kannst du Dich noch etwas intensiver mit dem AVM FRITZ!Box Mesh Set befassen.