Elektromobilität ist die Zukunft: mit gutem Grund. Die zunehmende Urbanisierung und der gleichzeitige technologische Fortschritt sind ein fruchtbarer Boden für innovative Mobilitätslösungen. Oftmals bleiben jedoch viele konkrete Fragen unbeantwortet. Hier schauen wir uns alles rund um das Laden des Elektroautos an.

Elektroautos erobern zunehmend den Automobilmarkt. Innerhalb der letzten vier Jahre wuchs die offizielle Zahl von E-Autos um mehr als 20 Prozent an. Prognosen von Spezialisten sagen zudem ein stetiges Marktwachstum für die kommenden Jahrzehnte voraus.

Eines der kräftigsten Kaufargumente für Elektroautos ist deren Umweltfreundlichkeit, denn im Gegensatz zu herkömmlichen PKWs benötigen E-Autos dank Elektromotor kein Erdöl. Somit stoßen sie auch kein umweltschädliches CO2 in die Atmosphäre aus. Den alternativ zum Öl genutzten Strom stellen Produzenten ohnehin schon zu großen Teilen mit erneuerbaren Energien her – bei steigender Tendenz. So stehen Elektroautos für eine bessere CO2-Bilanz.

Des Weiteren nutzen Elektromotoren den eingeschleusten Strom energieeffizienter als Verbrennungsmotoren ihr Erdöl und verschleißen dabei weniger. Da der Verbrennungsprozess bei strombetriebenen Motoren wegfällt, arbeiten sie darüber hinaus auch deutlich geräuschärmer.

Im Vergleich zu herkömmlichen Autos stehen Elektroautos außerdem mit günstigen Betriebs- und Unterhaltskosten da. So gibt der Bund bis zum Jahr 2030 vielseitige Anreize, um auf Elektromobilität umzusteigen. Hierzu gehören: niedrigere Parkgebühren und besondere Parkplätze, das Fahren auf Busspuren sowie Ausnahmen von bestimmten Zufahrtsbeschränkungen und letztlich natürlich auch attraktive Steuervorteile sowie Zuzahlungen. Außerdem kostet eine Stromladung für ca. 100 Kilometer gerade mal halb so viel, wie bei gängigen Modellen mit Verbrennungsmotor.

Die Vorteile von Elektroautos im Überblick:

  • Anreize vom Bund, die Elektromobilität in Deutschland zu fördern
  • Niedrige Betriebs- und Unterhaltskosten
  • Weniger Verschleiß als Verbrenner
  • Günstig dank staatlicher Subventionen und Steuervergünstigungen
  • Geräuscharmes und effizientes Fahren
  • Umweltfreundlich
  • Rapides Wachstum des Marktes

Wie lade ich mein Elektroauto?

Kommen wir nun einer konkreten Frage rund um das Elektroauto nach: Wie funktioniert das Aufladen im Alltag? Grundsätzlich funktioniert das Ganze recht ähnlich, wie beim allseits bekannten Tanken eines Verbrenners – Kappe auf, Stecker rein und schon lädt Dein Elektroauto.

Das Besondere dabei: Neben etwa 17.000 Ladestationen in Deutschland kannst Du Dein Elektroauto auch ganz bequem von Zuhause aus aufladen. In diesem Zusammenhang lohnt es sich, sich einmal die verschiedenen Lade-Optionen für Zuhause und unterwegs anzuschauen. Dazu gehört auch die Frage, wie lange das Aufladen Deines E-Autos in der Regel dauert. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind natürlich die Kosten, die pro Ladevorgang Deines Stromers anfallen.

Steckertypen – Typ-2-Stecker in der EU

Allerdings gibt es global betrachtet Unterschiede, was den Ladeanschluss von Elektroautos angeht. Während Hersteller in den USA und in Japan Ladesäulen wie auch Elektroautos standardisiert mit einem Typ-1-Stecker fabrizieren, ist in Europa der Typ-2-Stecker das gängige Modell.

Dies ist für Dich jedoch nur dann relevant, solltest Du mit Deinem in Deutschland gekauften Auto nach Amerika bzw. Japan reisen. Solltest Du doch mal vom Strom eines anderen Anschlusses abhängen, gibt es dafür aber natürlich passende Adapter. Sie können sich von Region zu Region zwar unterscheiden, Du kannst aber mit einem Adapter trotzdem problemlos Strom ziehen.

Elektroauto Zuhause laden

Zunächst die Möglichkeiten für das Aufladen Deines elektrisch betriebenen Autos von Zuhause aus. Dies erfolgt dank fachgerecht installierter Haushaltssteckdose oder Wallbox. Sie transformieren Deine Garage zu Deiner ganz privaten Tankstelle. Übrigens: Rund 80 Prozent der Ladevorgänge in Deutschland finden mittlerweile Zuhause statt.

Wie schnell die Batterie auflädt hängt – sowohl Zuhause als auch unterwegs – von vier Einflussfaktoren ab: der Ladeleistung der Ladestation, der Batteriekapazität, der Ladetechnik des Autos und der Ladephase. Eine Faustregel zur Berechnung der Ladedauer sieht so aus:

“Ladedauer [in Stunden] = Batteriekapazität [in Wattstunden] / Ladeleistung [in Watt]”

Elektroauto Zuhause laden – Schritt für Schritt Anleitung

  • Auto und Motor abstellen
  • Öffnung der Ladeklappe
  • Verbindung von Ladequelle mit Elektroauto (Zwei Anschlüsse: Wechselstrom (Typ-2) oder Gleichstrom -(CCS)
  • Signalisierung mittels blinkender LEDs am Auto und/ oder der Stromquelle, dass der Ladevorgang im Gange ist
  • Verfolgung des Ladevorgangs anhand der Ladeanzeige im Auto/ in der App
  • Einstellung automatischer Ladegrenze (bestenfalls auf maximal 80%) einstellen oder manuelle Beendendigung des Ladevorgangs
  • Trennung des Ladesteckers vom Elektroauto
  • Ladeklappe schließen

Elektroauto an jeder Steckdose aufladbar – aber mit Bedenken

Neben den beidseitigen Typ-2-Steckern gibt es auch Ladekabel, die auf einer Seite den besagten Typ-2-Stecker haben sowie einen gängigen Steckdosenanschluss am anderen Ende des Kabels. Folglich benötigst Du, um Dein E-Auto zu laden, grundsätzlich nur eine ganz normale Schuko-Steckdose und das passende Ladekabel. Dennoch solltest Du das Laden Deines Stromers an Steckdosen nach Möglichkeit vermeiden.

Und zwar aus einem einfachen Grund: Steckdosen haben eine niedrige Maximalleistung von 2,3 Kilowatt. Dies kann zu langen Ladezeiten führen. Bei einem Elektroauto mit 24 Kilowattstunden Batterielaufzeit würde die die Ladezeit etwa elf Stunden betragen. Ferner sind herkömmliche Steckdosen nicht dafür konzipiert, stundenlang bei maximaler Entladung zu laufen. Es können hohe Temperaturen entstehen und im schlimmsten Fall können Deine Kabel anfangen zu brennen.

Wallboxes – Schneller und sicherer Zuhause Dein Elektroauto laden

Wer sich nicht auf elf Stunden Wartezeit einstellen und sein E-Auto ohne Bedenken auch eine ganze Nacht laden möchte, sollte sich eine Wallbox zulegen. Die Wallbox ist eine speziell für Elektroautos konzipierte Ladestation, die Du in Deinem Zuhause installierst und mit 230 Volt Haushaltsstrom fütterst.

Wallboxes haben einige überzeugende Vorteile gegenüber normalen Steckdosen. Zunächst verfügen viele der an der Wand hängenden Steckdosen über spezielle Sicherheitsfeatures wie zum Beispiel einem integrierten FI-Schalter oder Gleichstromfehlerschutz. So vermeidest Du Überspannungen sowie die Bildung hoher Temperaturen, wodurch Wallboxes um einiges sicherer sind als die Haushaltssteckdose

Des Weiteren laden sie mit maximal 22 Kilowatt und somit bis zu zehnmal schneller als herkömmliche Steckdosen. Nehmen wir also wieder an, Dein Elektroauto hat eine Batteriekapazität von 24 Kilowattstunden, Du lädst jedoch diesmal mit einer Leistung von 11 Kilowatt. Die Wartezeit verkürzt sich so von etwa 11 Stunden auf weniger als 3 Stunden.

Smarte Steuerung via App – Ladung bei 20% – 80% halten

Darüber musst Du Dir aber erst einmal keine Gedanken machen, denn: Wallbox, Auto und Kabel erkennen all dies ganz automatisch für Dich – und stellen sich entsprechend ein. Bei vielen Anbietern von Wallboxes hast Du in deren hauseigenen Apps vielseitige Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten sowie Verbrauchsanzeigen.

So kannst Du dort auch einstellen, dass Dein Stromer bei der 80 Prozent-Marke des Ladeprozesses die Stromzufuhr beenden soll. Wie auch beim Smartphone benötigen die letzten 20 Prozent des Lithium-Ionen-Akkus in Elektroautos vergleichsweise länger als die vorherigen Phasen. Je nach Ladegeschwindigkeit kann dies die Batterie auch unnötig strapazieren. Für die Langlebigkeit des Akkus bewährt es sich, den Akku nicht komplett zu entladen. Hierdurch würden sonst die Kathode und die Anode im Akku beschädigt.

Elektroauto Zuhause laden – Kosten entsprechen Haushaltsstrom-Tarif

Da Du Dein Elektroauto Zuhause über den normalen Haushaltsstrom auflädst, hängt der Preis von Deinem heimischen Stromtarif ab. Du kannst beim Laden Deines Elektroautos also selbst bestimmen, welchen – eventuell grünen – Strom Du verwendest und wie teuer das Laden im Endeffekt sein wird.

Elektroauto unterwegs laden

Sollte die Reise mal etwas länger werden, reicht die Reichweite eines vollen Elektroauto-Akkus eventuell nicht aus. Dann müssen Fahrer des Stromers auf öffentliche Ladestationen zurückgreifen, um ihr Elektroauto zu laden.

Nach Angaben von Statista gibt es in Deutschland mittlerweile rund 17.000 solcher öffentlich zugänglicher Ladestationen für Elektroautos. Als Vergleich: Tankstellen gibt es nach gleicher Quelle rund 15.000. Grundsätzlich kannst Du alle Stationen benutzen. Die Sorge, dass Du aufgrund unzureichender Ladestationen Probleme haben wirst Dein Elektroauto zu laden, stimmt also per se nicht unbedingt.

Weil Du unterwegs nicht unbedingt stundenlang warten willst, bis Dein Auto geladen hat, sind öffentliche Ladestationen zumeist deutlich leistungsfähiger als die Variante in der Garage. Mit Gleichstrom bringen sie hochleistende 50 Kilowattstunden auf den Tacho. Nehmen wir wieder das Beispiel des Elektroautos mit einer Akkukapazität von 24 Kilowatt: Das Laden dauert hierbei weniger als 30 Minuten.

Elektroauto unterwegs laden – Schritt für Schritt Anleitung

  • Auto und Motor abstellen
  • Anmeldung bzw. Autorisierung (App, Ladekarte oder Online-Portal)
  • Öffnung der Abdeckung und Verbindung der Ladestation mit Elektroauto (eigenes Kabel oder an der Station)
  • Start des Ladevorgangs online/in der App
  • Beendigung des Aufladens bei gewünschtem Ladestand und Abmeldung
  • Trennung der Verbindung zwischen Ladestation und Fahrzeug
  • Motor anschalten und weiter fahren

Öffentliche (Schnell-)Ladesäulen für Elektroautos finden

Nun geht Dir unterwegs so langsam der Saft aus und Du solltest in näherer Zukunft einen Ort zum Aufladen Deines E-Autos aufsuchen. Aber wie findest Du die Ladestationen?

Dazu gibt es drei Möglichkeiten: Entweder hat Dein Stromer eine Übersicht der Ladestationen im eigenen Navigationssystem. Alternativ findest Du Ladesäulen in Smartphone Apps. Oder aber im mobilen Internetbrowser.

Preis des Aufladens vom Elektroautos unterwegs

Welche Ladestation Du ansteuerst, hängt teils auch vom Anbieter der Elektroauto-Ladestation ab. Es gibt verschiedene Betreiber, die ihren Strom zu verschiedenen Tarifen anbieten. Auch das Bezahlsystem kann sich von Ladestation zu Ladestation unterscheiden. Grundsätzlich kannst Du jedoch problemlos die Ladestationen aller Anbieter verwenden.

Der Preis besteht gewöhnlich aus einer Grundgebühr (pro Ladevorgang) sowie der Abrechnung nach einem Volumentarif (pro kWh) oder der Abrechnung nach Ladedauer (pro Stunde). Diese sind im Übrigen in der Regel teurer als Dein Haushaltsstrom. Im Vorhinein geben Dir Apps Auskunft über die Preise und Bezahlart.

Öffentliche (Schnell-)Ladesäulen für Elektroautos nutzen

Nachdem Dich Dein Navigiersystem der Wahl zur nächstbesten Ladestelle gelotst hat, heißt es herauszufinden, wie Du den Ladevorgang mit eben dieser Elektroauto-Ladestation beginnen kannst. Das bedeutet zunächst einmal, dass Du Dich anmelden musst. Dies funktioniert entweder via App, einer Ladekarte oder einem Online-Portal, welches Du mittels QR-Code erreichst.

Danach verbindest Du die Ladestation mit Deinem Elektroauto. Einige Ladesäulen haben ihre eigenen Ladekabel, allerdings solltest Du unbedingt immer auch Dein eigenes Ladekabel mit dabei haben. Via App oder an der Ladestation selbst beginnst Du nun den Ladevorgang.

Sobald das Elektroauto lädt, verschließen sich sowohl Auto als auch Anschluss des Ladekabels. Niemand außer Dir kann also den Ladevorgang unterbrechen oder in Dein Auto einsteigen. Nachdem Du sorglos einen Kaffee getrunken hast und das Auto den gewünschten Ladestatus erreichte, beendest Du den Ladevorgang genauso, wie Du ihn begonnen hast. Melde Dich ab, entferne den Stecker, und weiter geht die Fahrt.

Hier ein Tipp unsererseits: Weil es viele unterschiedliche Anbieter öffentlicher Ladesäulen gibt, benötigst Du im Zweifel auch eine Vielzahl an Apps und Accounts. Das kann schnell unübersichtlich werden. Um dies zu vermeiden, arbeiten Apps wie “Plugsurfing” oder “NewMotion” mit zahlreichen Herstellern zusammen und bündeln das Finden, Nutzen und Bezahlen in ein einziges Dashboard zusammen.

Elektroauto unterwegs und Zuhause laden – Zusammenfassung

Elektroautos haben viele Vorteile gegenüber Autos mit Verbrennungsmotor und werden voraussichtlich zukünftig an Relevanz gewinnen. Das Laden des Elektroautos geht mit ein wenig Umgewöhnung genauso leicht von der Hand wie das Tanken des Verbrenners.

In aller Regel schaltest Du dafür nämlich einfach den Motor ab, öffnest die Abdeckklappe und verbindest die Ladestation mit dem Elektroauto via speziellen Ladekabeln. Du stoppst den Ladevorgang, sobald Du die gewünschte Menge an Strom übertragen hast.

Wie schnell der Akku Deines Elektroautos auflädt, hängt mitunter von der Ladeleistung der Ladequelle ab. Zuhause lädst Du den Akku an einer Wallbox und im Notfall an einer Steckdose. Dies geschieht zumeist über Nacht und die Kosten dafür entsprechend Deinem normalen Stromtarif.

Öffentliche Ladestationen für Elektroautos findest Du im Browser, in Apps oder im Navigationssystem. Sie laden in aller Regel mit mehr Leistung und somit schneller als die Wallbox Zuhause. Es gibt verschiedene Anbieter und verschiedene Bezahlsysteme zu unterschiedlichen Tarifen. Du solltest jederzeit Dein eigenes Ladekabel dabei haben, da nicht jede öffentliche Ladestation über ein solches verfügt.

Im Nachfolgenden eine Tabelle mit den verschiedenen Ladearten und deren Eigenschaften:

Art der Ladestation Ladeleistung [in Kilowatt] Beschreibung Ladedauer [in Stunden]
Normale Steckdose ca. 2,3 Batterie durch ein spezielles Ladekabel an gewöhnlichen Wechselstrom-Steckdosen laden ca. 8 - 14
Wallbox ca. 3,6 - 22 Wandladestationen für Zuhause, die das Auto sicherer und schneller auflädt als Steckdosen ca. 2 - 6
Öffentliche Ladesäule ca. 10 - 22 Öffentlich zugängliche Ladestationen mit Wechselstrom. Erfordern teils eigenes Ladekabel und eine Anmeldung bei den jeweiligen Anbietern. ca. 2 - 4
Öffentliche Schnell-Ladesäule ca. 50 Ladestationen, die unterwegs schnelleres Laden durch Gleichstrom ermöglichen. Entsprechen ansonsten den normalen öffentlichen Ladestationen. ca. 0,5 - 1

Noch Fragen?

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