Kerzenschein am Abend, das gehört manchmal einfach dazu, oder? Was den wenigsten allerdings wirklich klar ist: auch eine Kerze gilt als offenes Feuer. Du bist also gut beraten, Dein Haus entsprechend mit Rauchwarnmeldern auszustatten.

Wäre es aber nicht praktisch, wenn der Warnmelder nicht einfach nur Alarm schlägt, sondern auch zusätzlich das Licht einschalten, die anderen Rauchmelder aktiviert, die Innensirene einschaltet und Dir eine Push-Nachricht auf Dein Smartphone schicken könnte? Aus diesem Grund schauen wir heute mal die Vorteile smarter Rauchmelder genauer an.

Vorweg sei gesagt: Seit Ende des Jahres 2020 sind Rauchmelder in allen Neu- wie Bestandsbauten Pflicht. Der Einbau sowie die Wartung obliegt entweder der Vermietung bzw. gegebenenfalls dem Eigentümer, der Eigentümerin. In beiden Fällen kannst Du also selbst entscheiden, für welchen Rauchwarnmelder Du Dich entscheidest. Selbst dann, wenn Du Deine vier Wände nur gemietet hast, darfst Du zusätzliche Geräte montieren. Für diese bist Du dann natürlich auch verantwortlich.

In welchen Räumen benötigst Du Rauchmelder?

Grundsätzlich gilt: in allen Räumen, in den Menschen für gewöhnlich schlafen muss ein Rauchmelder installiert sein. Gleiches gilt für die Fluchtwege. Dies beinhaltet also Schlafzimmer und Kinderzimmer sowie Deinen Flur und weitere Fluchtwege ins Freie.

Die Einführung der Rauchmelderpflicht ist allerdings Sache der Bundesländer. So gehen Berlin und Brandenburg noch einen Schritt weiter und fordern auch für Aufenthaltsräume eine Rauchmelderpflicht. Das bedeutet, in Berlin und Brandenburg müssen auch Wohnzimmer und Arbeitszimmer entsprechend ausgestattet sein.

Wie müssen Rauchmelder installiert sein

Darüber hinaus gibt es natürlich auch in Sachen Platzierung einiges zu beachten. Wusstest Du, dass ein Rauchwarnmelder im Schnitt nur einen Bereich von maximal 60 Quadratmeter abzudecken vermag? Größere Räume sowie Räume mit abgetrennten Decken brauchen also mehrere Geräte.

Bei der Montage gibt es einige wenige Dinge zu beachten:

  1. Immer an der Zimmerdecke, da der heiße Brandrauch nach oben steigt.
  2. Möglichst immer in der Mitte des Raumes. Jedoch mindestens 50 cm von Wänden, Lampen, Balken oder Unterzügen entfernt.
  3. Nie an senkrechten Wänden installieren!
  4. Nie an Orten befestigen, an denen Zugluft herrscht.

Ebenfalls interessant: In offenen Räumen mit Galerie oder ähnlicher Architektur benötigst Du einen Rauchmelder ausschließlich in der obersten Etage, da der Rauch stets nach oben steigt. All diese Dinge gilt es natürlich auch bei smarten Rauchmeldern zu beachten.

Was muss bei der Wartung von Rauchmeldern beachtet werden?

Grundsätzlich müssen Deine Rauchwarnmelder nach Herstellerangaben und gemäß der Norm DIN 12676 im Rahmen einer jährlichen Wartung überprüft werden. Die DIN-Norm-Fassung aus dem Jahr 2018 unterscheidet dabei drei unterschiedliche Typen von Rauchmeldern: Einzelmelder, Melder mit Teil-Ferninspektion und Melder mit kompletter Ferninspektion.

Bestandteile der Prüfung sind unter anderem, ob die Raucheindringungsöffnungen frei sind, die Batterien und der akustische Alarm funktionieren und ob die Geräte von Einrichtungsgegenständen behindert werden. Je nach Rauchmelder-Typ erfolgt diese Überprüfung manuell per Sichtung sowie teilweise beziehungsweise komplett automatisch per Fernwartung. Für mehr Details empfehlen wir beispielsweise die Übersicht des Berliner Mietervereins.

Bei manueller Wartung stellt sich natürlich die Frage, wer diese durchzuführen hat. Die Landesbauordnungen übertragen die Verantwortung in einigen Ländern auf den Mieter. Der Vermieter muss jedoch sicherstellen, dass die Mieter dieser Aufgabe auch wirklich wahrnehmen. Deshalb empfehlen sogar Hauseigentümerverbände ihren Mitgliedern, die Wartung zu übernehmen und an Dienstleister auszulagern. Wie es bei Dir geregelt ist, erfährst Du von Deinem Vermieter oder dem Mietvertrag.

Smarte Rauchmelder für mehr Sicherheit

Natürlich bieten Dir herkömmliche Rauchwarnmelder ein großes Plus an Sicherheit. Denn sie warnen Dich mit einem Alarm vor einem Feuer in Deinem Zuhause. Doch mit einem smarten Rauchmelder erhöhst Du die Sicherheit noch einmal enorm. Wie? Hier eine kleine Übersicht.

Vernetzung untereinander: Smarte Rauchmelder verbinden sich miteinander. So registriert jedes Gerät, wenn irgendwo in Deinem Zuhause ein Brand beginnt. Alle Rauchmelder schlagen dann sofort Alarm. Im Fall des Google Nest Protect sagt Dir Dein System sogar per Sprachausgabe in welchem Raum sich der potentielle Brandherd befindet.

Vernetzung im Smart Home: Ein weiterer großer Vorteil. Denn vernetzt Du smarte Rauchmelder mit anderen Smart-Home-Geräten, verbesserst Du Deine Sicherheit noch einmal. So können im Alarmfall beispielsweise Lampen den Fluchtweg weisen oder Kameras den Brandherd zur späteren Dokumentation aufnehmen. Die konkreten Anwendungen unterscheiden sich von Modell zu Modell.

Push-Nachrichten bei Alarm: Herkömmliche Brandmelder helfen Dir nur, wenn Du zu Hause bist. Smarte Rauchmelder geben Dir auch unterwegs Bescheid – und zwar per Push-Mitteilung auf Deinem Smartphone. So kannst Du im Ernstfall auch die Feuerwehr rufen, wenn Du nicht zu Hause bist. Damit schützt Du nicht nur Dein Zuhause, sondern gerade im Fall von Mehrfamilienhäusern auch Deine Nachbarn.

Mehr als nur Rauchmelder: Viele smarte Modelle können viel mehr als nur Rauch wahrnehmen. So misst beispielsweise der Bosch Twinguard Dein Raumklima und löst bei leichter Rauchentwicklung einen Voralarm aus. Der Nest Protect warnt wie gesagt mit Sprachausgabe, aber er misst auch Kohlenmonoxid und besitzt ein Nachtlicht, das gerade im Flur sehr praktisch ist.

Automatische Wartung: Im Gegensatz zu herkömmlichen Geräten warten sich smarte Rauchwarnmelder automatisch und in viel kürzeren Abständen. So gehst Du sicher, dass wirklich immer alles funktionstüchtig ist. Stellt das System Unregelmäßigkeiten fest, weisen Dich die Hersteller-Apps per Push-Mitteilung darauf hin.

Stummschaltung per App bei Fehlalarmen: Wer schon einmal von einem Fehlalarm aufgeschreckt wurde, der weiß den Komfort einer Stummschaltungsfunktion zu schätzen. Bei smarten Rauchmeldern erledigst Du das ganze einfach per Smartphone. Gerade bei schwer erreichbaren Geräten eine sehr große Erleichterung.

Fazit

Viele Gründe also, sich einen smarten Rauchmelder zuzulegen. Besitzer einer selbst genutzten Eigentumswohnung oder eines Hauses können dann entweder gleich bei Ersteinzug die intelligenten Geräte einbauen oder die herkömmlichen Melder ersetzen. Letzteres dürfen Mieter auf gar keinen Fall auf eigene Faust. Die vom Vermieter installierten Geräte dürfen ohne Erlaubnis weder deaktiviert noch demontiert werden. Verweigert der Vermieter den Austausch, kannst Du natürlich einfach den smarten Rauchmelder daneben hängen. Dann profitierst Du ebenfalls von allen Funktionen. Lediglich mit den Fehlalarmen der herkömmlichen Modelle, gilt es weiterhin zu leben.