Seit beinahe 20 Jahren finden wir auf elektronischen Geräten in der EU ein Label mit Auskunft über ihren Energieverbrauch. Die Idee: Mithilfe einer Bewertungsskala sollen Verbraucher:innen möglichst einfach die Energieeffizienz von Geräten erkennen können. Angefangen mit den Stufen A bis G, wurde die Skala 2010 um die Klassen A+ bis A+++ erweitert. Jetzt, 2021, überarbeitet die EU die Energieeffizienzklassen erneut. Wir erklären, was genau sich ändert und warum.

Warum werden die Energieeffizienzklassen also jetzt geändert? Nun, das alte System mit den Stufen A+++ für die effizientesten Geräte und D für die schlechtesten bzw. A++ bis E bei Lampen ist schlichtweg unübersichtlich geworden. Hinzu kommt, dass aufgrund des technischen Fortschritts die allermeisten Geräte in den letzten Jahren die Effizienzklasse A oder höher erreicht haben. Dadurch verlor die Skala zusätzlich an Aussagekraft für Verbraucher:innen. Denn die Klasse A impliziert bereits ein ausgezeichnetes Level. Dabei ist es höchstens noch Mittelmaß.

Energieeffizienzklassen für Licht – was ändert sich 2021?

Im Grunde heißt es bei den Energieeffizienzklassen für Licht zurück zum Anfang. Die Klassen A+ sowie A++ fallen beim neuen EU-Label weg. Außerdem geht die Skala wieder bis zur Stufe G. Das heißt, fortan gibt es wieder nur die Klassen A bis G. Wie zu Beginn. Verbraucher:innen können sich somit auf eine deutlich verständlichere Einordnung freuen.

EU-Energielabel alt vs. neu

Wie bereits festgestellt, umfassen die neuen Energieklassen in 2021 zum einen wieder die Klassen A bis G anstatt A++ bis E bei Lampen. Zum anderen wurde auch das EU-Energielabel neu gestaltet. So findest Du auf jedem Label fortan einen QR-Code für zusätzliche Produktinformationen. Einfach scannen und schon hast Du Zugriff auf eine öffentliche Produktdatenbank mit allen Informationen zum Gerät, die Du benötigst.

Die neuen Energieeffizienzklassen in 2021 sind übrigens nicht 1:1 mit den alten Klassen vergleichbar. Denn die neuen Energieklassen werden anhand einer zeitgemäßeren Grundlage bemessen. Dazu wird der aktuelle Stand der Technik und die voraussichtliche Entwicklung mit einbezogen. So kommt es, dass zu Beginn keine Lampe die beste Energieklasse A erreicht. Und nur wenige Geräte Klasse B. In Anbetracht der rasanten technologischen Entwicklung müssen wir aber auf die ersten Produkte in der Spitzenkategorie wohl kaum lange warten.

Die Ökodesign-Richtlinie

Ebenfalls neu: Die überarbeitete Ökodesign-Richtlinie. Sie steht für eine umweltgerechte Gestaltung der Produkte. Damit wird das Ziel verfolgt, Energie und Ressourcen wie Materialien und Wasser zu sparen.

Die grundlegende Idee: Geräte müssen energieeffizient, reparierbar und recycelbar sein. Verpflichtend ab September ist zum Beispiel, dass Lampen mit Standard-Werkzeugen und ohne dauerhafte Beschädigung des Produkts ausgetauscht werden können. Außerdem müssen Hersteller Montage-Informationen zu ihren Lampen frei zugänglich auf ihrer Website bereitstellen.

Ab wann gelten die neuen Energieeffizienzklassen in 2021?

Die neuen Energielabels für Lichtquellen gelten ab dem 01. September 2021. Aber: Für die Übergangsphase von 18 Monaten sind weiterhin die alten Labels im Handel erlaubt. Solange haben Händler:innen Zeit ihre Produkte mit den alten Kennzeichnungen auszutauschen.

Übrigens: Für andere Produktgruppen wie Waschmaschinen oder Kühlschränke gilt die neue Verordnung bereits seit dem 01. März. Bis 2030 sollen dann alle relevanten Produktgruppen in der EU auf das neue Label umstellen.

Fazit

Abschließend bleibt nur zu sagen: Warum nicht schon früher? Die neuen Labels und Energieeffizienzklassen für Licht in 2021 versprechen ein vereinfachtes System und mehr Übersicht für Verbraucher:innen. Die 18-Monatige Übergangsphase mit beiden Labels könnte sich dagegen anfangs noch etwas verwirrend gestalten. Aber insgesamt ist es eine positive Entwicklung.